Wie der Darm über unser Wohl bestimmt
Lange galt er nur als Verdauungsorgan, doch heute weiß man immer mehr um seine Komplexität und Bedeutung. Deshalb fasziniert der menschliche Darm nicht nur Mediziner und Forscher, sondern weckt auch zunehmend das Interesse gesundheitsbewusster Frauen und Männer. Vor allem die Darmflora entpuppt sich dabei als ein spannendes und zugleich wichtiges Thema.
Milliarden von Mikroorganismen
...besiedeln den Darm und bilden als so genanntes Mikrobiom ein eigenes ökosystem. Seine Zusammensetzung ist mitverantwortlich für Gesundheit oder Krankheit. Ein Ungleichgewicht der Darmflora
wird z. B. für die Entstehung von Autoimmunerkrankungen, Störungen im Fettstoffwechsel und chronische Entzündungen verantwortlich gemacht. Auch scheint ein Zusammenhang zu bestehen zwischen
dem Wachstum einiger Krebstumore, dem Risiko von Herz-Kreislauf-Leiden oder psychischen Störungen und dem Mikrobiom.
Gesunder Darm, langes Leben?
Seit jeher beschäftigt sich die Wissenschaft mit dem Geheimnis eines langen Lebens. In diesem Zusammenhang wurden nun alte Menschen untersucht, die sich durch ihre gute Gesundheit von
Altersgenossen unterschieden. Die erstaunliche Erkenntnis: Gesunde Alte verfügen über eine Darmflora, vergleichbar mit der Darmflora gesunder junger Menschen.
Andere Studien konzentrierten sich auf die Darmflora kranker Menschen. Und es verwundert nicht, dass z. B. bei Krebspatienten das Mikrobiom deutlich abweicht. Dies alles bestätigt nur: Der Darm trägt entscheidend zu unserem Wohlbefinden bei, und viele seiner Bakterien sind für uns sogar lebenswichtig.
Fit für den Ernstfall
Was im Darm alles passiert, zeigt ein Blick auf das Immunsystem. Es trainiert mithilfe der natürlichen Bakterienflora für den Ernstfall, also das Zusammentreffen mit tatsächlichen
Krankheitserregern. In diesem Zusammenhang lernt das Immunsystem auch, harmlose Stoffe zu ignorieren. Je mehr unterschiedliche Bakterienarten dabei im Darm vorkommen, desto besser und genauer
kann sich die Immunabwehr entwickeln.
Die Aufgaben der Darmflora gehen aber noch weiter. Eine gesunde Darmflora schirmt uns vor Krankheitserregern ab und schließt für uns unverdauliche Nahrungsbestandteile auf. Unsere Darmflora versorgt uns mit Vitaminen und die Zellen der Darmschleimhaut mit Nährstoffen.
Die eigene Darmflora unterstützen
Welche Bakterien in welcher Menge den Darm besiedeln, ist keine Frage des Zufalls. Unser Lebensstil und vor allem unsere Ernährungsgewohnheiten nehmen großen Einfluss darauf. So füttern wir
mit unserer Nahrung bestimmte Bakterienarten oder hungern sie aus. Fast Food beispielsweise, das viel Industriezucker und raffiniertes Mehl enthält, lässt gute Darmbakterien verkümmern und
schafft Platz für Krankheitserreger. Auch Medikamente verändern die Darmflora. So töten Breitband-Antibiotika nicht nur schädliche Krankheitserreger ab, sondern auch nützliche Bakterien – in
der Mund-, Darm- und Vaginalflora. Kein Wunder also, das viele Frauen nach einer Antibiotikabehandlung anfällig sind für Scheidenpilzinfektionen. Schadstoffe aus der Umgebung, der Nahrung und
Getränken (Schwermetalle, Pestizide, Konservierungsstoffe etc.) sind ein weiterer Risikofaktor für den gesunden Darm. Auch Stress, Sorgen und psychische Probleme können sich auf den Darm
auswirken.
Erkenntnisse aus dem Labor
Reizdarmsyndrom, Infektanfälligkeit, Allergien, Pilzinfektionen, Fettleibigkeit und viele andere Gesundheitsprobleme können mit einer gestörten Darmflora in Verbindung stehen. Um solche
Erkrankungen gezielt zu behandeln, bietet sich eine Analyse der Stuhlflora an. Auf dieser Basis kann dann eine individuelle Darmsanierung eingeleitet werden. Doch natürlich gilt auch hier: Vorsorge ist immer eine gute Medizin. Achten Sie deshalb auf Ihre
Darmgesundheit – insbesondere mit einer ausgewogenen, vitalstoffreichen Ernährung und einem gesunden Lebensstil. Waschen Sie zudem Obst und Gemüse gründlich vor dem Verzehr, und wählen Sie
bei konservierten Lebensmitteln statt Dosen besser Glas. Sie profitieren spürbar davon – und können sich über ein gutes Bauchgefühl freuen
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